Tausende Menschen demonstrieren für kinderfreundliche Städte in NRW
Letztes Wochenende zogen an zahlreichen Orten bunte Kidical Mass-Demos durch die Straßen. Die Teilnehmenden fordern einen sicheren Straßenverkehr für Jung bis Alt.
Von Aachen über Kempen bis Wuppertal haben an über 40 Orten in NRW Aktionen stattgefunden. Auch einige neue Städte waren dabei. So stieß beispielsweise die erste Kidical Mass in Castrop-Rauxel bereits auf Resonanz. Etwa 140 Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben sich dort beteiligt. Insgesamt gingen in Nordrhein-Westfalen etwa 12.000 Menschen bei der Kidical Mass auf die Straße.
Geschützte Radwege, Tempo 30 und Schulstraßen
Hinter den Aktionstagen steht das Kidical Mass-Bündnis, dem auch der ADFC angehört. Das Aktionsbündnis hat Forderungen aufgestellt, damit selbständige Mobilität von Kindern zur Normalität wird. Die drei Hauptforderungen lauten:
- eine weitgehende Trennung von Rad- und Autoverkehr mit geschützten Radwegen
- Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen innerorts bis hin zu Tempo 20 vor Schulen und Kitas sowie
- Schulstraßen ohne Autoverkehr
Die ADFC-Bundesvorsitzende mahnt: „Die Politik hat den Menschen in Deutschland ein Fahrradland versprochen, zu sehen ist davon aber noch fast nichts. Leidtragende sind vor allem die Kinder – ihre Schul- und Alltagswege sind weiterhin meist ungeeignet zum sorgenfreien Radfahren. Ich wünsche mir im Namen aller Kinder, dass ihr Bedürfnis nach selbständiger Bewegung und sicheren Wegen endlich ernstgenommen wird. Schul- und Spielstraßen ohne Durchgangsverkehr, Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit in Städten – und ein kinderfreundliches Straßenverkehrsgesetz, das ist es, was wir brauchen“.
Über das Kidical Mass Aktionsbündnis
Die Kidical Mass ist eine weltweite Bewegung. Seit 2017 gibt es sie in Deutschland. Bei bunten Fahrraddemos erobern Radfahrende von 0 bis 99 Jahren die Straße. Die Kidical Mass setzt sich für kinder- und fahrradfreundliche Städte und Gemeinden ein. Herzstück des Aktionsbündnisses sind mehr als 500 lokale Organisationen und Initiativen. Ein einzigartiges Netzwerk – dezentral, selbstorganisiert und gemeinsam stark. Unterstützt wird es von den überregionalen Partner:innen: ADFC, Campact, Changing Cities, Clean Cities Campaign, Deutsches Kinderhilfswerk, Greenpeace, Parents For Future, Pro Velo Schweiz, VCD und Zukunft Fahrrad.